Au Pair in Norwegen - Norwegen Land und Leute
Offizieller Name: Königreich Norwegen
Staatsoberhaupt: Ihre Majestät König Harald V. von Norwegen
Das Norwegische Königshaus:
Harald V, König von Norwegen, geboren am 21. Februar 1937
Sonja, Königin von Norwegen, geboren am 4. Juli 1937
Haakon, Kronprinz von Norwegen, geboren am 20. Juli 1973
Mette-Marit, Kronprinzessin von Norwegen, geboren am 19. August 1973
Ingrid Alexandra, Prinzessin von Norwegen, geboren am 21. Januar 2004
Sverre Magnus, Prinz von Norwegen, geboren am 3. Dezember 2005
Regierungschef: Ministerpräsidentin Erna Solberg
Fläche: 385 155 km2
Einwohnerzahl: 5.156.451 (Oktober 2014)
Hauptstadt: Oslo
Sprachen: Norwegisch (bokmål), Neu-Norwegisch (nynorsk) und Samisch (Samí)>
Staatskirche: Kirche von Norwegen (Evangelisch-Lutherisch)
Religion: evangelisch-lutherische Staatskirche
Währung: Norwegische Krone (NOK) 1 Krone = 100 øre
Telefonvorwahl: 00 47
Zeitzone: Greenwich-Zeit (GMT) + 1 Stunde
GESCHICHTLICHES
Die Wikinger
Noch heute haben die Wikinger vor allem den Ruf plündernder, mordender Piraten. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Im mittelalterlichen Norwegen bot die Landwirtschaft kein Auskommen für seine Bewohner. Die meisten siedelten an der Küste und die Wikinger wurden schnell zu den besten Schiffbauern Europas.
Die Wikinger zerstörten nicht nur, sondern waren auch begabte Händler und schufen Neues: So gründeten sie diverse Städte, unter ihnen auch Dublin, und besiedelten Landstriche wie die Normandie. Zwischen 879 und 920 entdeckten und kolonisierten sie Island und von dort aus Grönland.
Mitte des elften Jahrhunderts waren die Wikinger durch Unruhen im eigenen Land geschwächt. Gleichzeitig bildeten die erstarkten europäischen Staaten weniger leichte Ziele.
Im Jahr 1066 fiel Harald Hardråde („der Unbarmherzige“) in England ein, um den Königsthron zu beanspruchen; er wurde jedoch vernichtend geschlagen. Damit war das Zeitalter der Wikinger beendet.
KULTURELLES
Stabkirchen
Norwegen ist das einzige Land in Nordeuropa mit aus dem Mittelalter erhaltenen hölzernen Stabkirchen.
Während in anderen europäischen Ländern zu dieser Zeit imposante Kathedralen aus Stein errichtet wurden, wurde in Norwegen eine ähnliche Konstruktionstechnik praktiziert – allerdings mit Holz.
Bereits während der Wikingerzeit baute man Schiffe und Wohngebäude aus dem Rohstoff Holz, wobei häufig mit prächtigen Schnitzereien gearbeitet wurde. Infolge dieser architektonischen Tradition spiegelt sich auch in der Stabbauweise eine deutliche Anlehnung an den Schiffbau wieder.
Bauweise
Es gibt verschiedene Typen von Stabkirchen, einige Stilelemente sind jedoch allen Stabkirchen gemeinsam: Das Dach wird von einem Skelettgerüst aus freistehenden, acht bis neun Meter hohen hölzernen Eckpfeilern („Stäben“) getragen. Mit langen, senkrecht stehenden Stabplanken (Dauben) wird die Verkleidung geschlossen. Basis der Kirche bildet zumeist ein Sockel oder eine Schwelle aus horizontal angeordneten Balken, die auf einem Steinfundament ruhen.
Dekorationen
Die Ausschmückung der Stabkirchen ist eine Mischung christlicher Ornamente und vorchristlicher Motive der Wikingerzeit, die auf beeindruckende Weise miteinander verwoben sind. Ein Beispiel hierfür sind die Drachenmotive. Der Eingangsbereich der Kirchen ist häufig mit aufwändigen Schnitzereien verziert.
Norwegens meistbesuchte Stabkirchen
Die älteste Stabkirche Norwegens ist die Urnes Stabkirche in Luster am Sognefjord. Als einzige Stabkirche steht sie auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.Die meistbesuchte und am häufigsten fotografierte Stabkirche Norwegens ist die Stabkirche Borgund in Lærdal am Sognefjord. Sie ist zugleich eine der besterhaltenen Stabkirchen Norwegens. An den Außenmauern wurden zahlreiche Runeninschriften gefunden.
Die größte Stabkirche Norwegens steht in Heddal. Diese Kirche stellt nicht nur ein historisch-architektonisches Meisterwerk aus dem Mittelalter dar, sondern wird auch heute noch aktiv als Versammlungsort der christlichen Gemeinde in Notodden in Telemark genutzt. An der Außenmauer der Kirche weisen eingravierte Runen darauf hin, dass das Gotteshaus der Jungfrau Maria gewidmet ist.
RELIGION
Die nordische Mythologie beherrschte Norwegen, bis das Land um das Jahr 1000 christianisiert wurde. Heutzutage gilt in Norwegen Religionsfreiheit.
Die Christianisierung ging nur langsam voran. Bis zur Reformation im Jahre 1537 gehörten die Norweger der römisch-katholischen Kirche an. Danach war der Katholizismus streng verboten.
Erst 1843 wurde dieses Verbot wieder aufgehoben.
Heutzutage herrscht in Norwegen Religionsfreiheit, jedoch gehören 86% der Bevölkerung der evangelisch-lutherischen Kirche von Norwegen an. Norwegen und die Norweger zeichnen sich aber durch Toleranz und Offenheit aus, und so wächst die Vielfalt der Lebensformen und Glaubensrichtungen im Land. Unter anderem findet sich die größte Moschee Skandinaviens in Oslos Stadtteil Grønland.
BILDUNG
In Norwegen besteht eine zehnjährige Schulpflicht für Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren. Die Schulpflicht wurde in Norwegen 1739 eingeführt. Das Schuljahr beginnt Ende August und endet Mitte Juni des darauffolgenden Jahres.
Das Schulsystem in Norwegen
Das norwegische Schulsystem wird in drei Typen unterteilt:
- Grundschule (Barneskole) - Klassen 1-7, Alter 6-13
Im ersten Jahr der Grundschule wird den Schülern der Stoff vor allem spielerisch vermittelt. Sie erlernen soziale Strukturen, die Schrift, Grundkenntnisse der Mathematik und erste Englischkenntnisse. In den Klassen 2 bis 7 werden vor allem Mathematik, Englisch, Norwegisch, Naturwissenschaften, Religion, und Gymnastik unterrichtet. Diese werden ergänzt durch Geographie, Geschichte und Sozialkunde in der fünften Klasse. In dem Klassenstufen 1-7 werden keine Noten vergeben.
- Sekundarstufe I (Ungdomsskole) - Klassen 8-10, Alter 13-16
Ab der 8. Klasse werden die Schüler benotet. Die Noten entscheiden darüber, ob ein Schüler die gymnasiale Oberstufe besuchen kann. Von der achten Klasse an können die Schüler ein Wahlpflichtfach (valgfag) wählen. Beliebte Fächer in Norwegen sind Deutsch, Französisch und Spanisch.
- Gymnasiale Oberstufe (Videregående skole) - Alter 16-19
Die Sekundarstufe II (vergleichbar mit dem deutschen Gymnasium) ist eine dreijährige optionale Schulausbildung. Der überwiegende Teil der Schüler besucht nach Abschluss der 10. Klasse auch die gymnasiale Oberstufe.
Quelle: http://www.elchburger.de/norwegen/land-und-leute/bildungssystem
FLORA und FAUNA
Trotz guter klimatischer Bedingungen in Norwegen ist die Pflanzenvielfalt relativ gering. Die rund 2000 Pflanzenarten sind, bis auf wenige Gebirgspflanzen, auch in anderen Ländern bekannt. Die Tierwelt wird stark durch die sich je nach Region wechselnden Klimaverhältnisse geprägt.
Die Flora in Norwegen
Ein Viertel der Fläche Norwegens ist mit Wald bedeckt. Im Süden dominieren Laubwälder, die nach Norden hin Fichten und Kiefern weichen. 70% der Waldfläche sind mit Nadelbäumen bedeckt. Die Baumgrenze ist in Südnorwegen etwa bei 1000m, in Küstennähe bei 500m. Die Wälder sind reich an Preiselbeeren und Heidelbeeren, teilweise auch an Pilzen, die im August ihre Hochsaison haben.
Oberhalb der Waldgrenze, Fjell (Feld) oder Vidda (Weite, Hochebene) genannt, findet man eine Tundrenvegetation mit Zwergsträuchern, Moosen und Flechten eine kälteresistente Pflanzenwelt. Der Pflanzenteppich und ihre Blütenpracht sind ein wahres Naturereignis. Im Herbst leuchtet das Fjell wunderschön in roten und gelben Farben.
Die Tierwelt in Norwegen
Die Wälder werden von Elchen, Wölfen und Rotwild bewohnt. In den Hochebenen leben zudem wilde Rentiere, die vor allem im Herbst in großen Herden gemeinsam auf Nahrungssuche gehen. Weiter im Norden trifft man auf Bären, Luchse, Polarfüchse und Berglemminge. In der Bergtundra des Dovrefjell leben auch Moschusochsen, die Kinder der Eiszeit. Die auch als Bisamochse oder Schafsochse bezeichneten Tiere, können auch den schlimmsten Wetterbedingungen in den norwegischen Hochebenen trotzen. Auf den Inseln von Svalbard gibt es auch Eisbären.
Durch die großen Küstengebiete sowie zahlreiche Flüsse und Seen besitzt Norwegen einen reichen Fischbestand. In den Flüssen tummeln sich vor allem Lachse und Forellen und machen Norwegen zu einem wahren Anglerparadies. Man kann in Norwegen sehr erfolgreich in Seen, Flüssen und an den Küsten angeln.
In den von Fjorden durchsetzten Küstenregionen können mit etwas Glück auch Robben und Wale beobachtet werden. Das Meer vor Norwegen ist reich an Kabeljau, Lachs, Seelachs, Heringen und Makrelen.
In Norwegen sind fast 200 Vogelarten beheimatet. Die meisten leben nördlich des Polarkreises. Besondere Attraktionen sind die Greifvögel entlang der Küste, zu denen unter anderem der Steinadler, der Fischadler, der Hühnerhabicht und der Bussard gehören. Vor allem der der Bestand des fast ausgestorbenen Seeadlers konnte sich in den letzten Jahren gut erholen. Auch die Sperbereule, der Goldregenpfeifer und der Ohrentaucher sind in Norwegen lebende Vogelarten. Dank des Golfstroms, der ein Zufrieren der Fjorde im Winter verhindert, finden die vielen einheimischen Vogelarten auch in der kalten Jahreszeit genügend Nahrung.
GESUNDHEITSWESEN
Das norwegische Gesundheitssystem wird überwiegend aus Steuermitteln finanziert und ist für alle Einwohner frei zugänglich, unabhängig vom sozialen Status. Dank des starken Ausbaus gehört das Gesundheitssystem Norwegens zu den besten der Welt.
Die Lebenserwartung in Norwegen
Die Lebenserwartung ist innerhalb der letzten 20 Jahre ständig gestiegen. Frauen werden im Schnitt 83 Jahre alt, bei Männern liegt die Lebenserwartung bei 78 Jahren. Die gestiegene Lebenserwartung ist vor allem auf verbesserte Hygiene, Impfprogramme und besseren Zugang zu Arzneimitteln zurückzuführen.
Aufbau und Organisation des Gesundheitswesens in Norwegen
In Norwegen gibt es das Hausarztsystem. Jeder Patient ist bei seinem Hausarzt registriert und nur im Falle einer Überweisung werden die Behandlungskosten ersetzt. Rund 90% der Ärzte arbeiten freiberuflich. Jeder freiberufliche Arzt benötigt eine Praxiszulassung von der zuständigen Gemeinde, dafür garantiert ihm die Gemeinde auch ein Basisgehalt. Das restliche Einkommen erzielen die Ärzte durch Kopfpauschalen für jeden Patienten, Einzelleistungsvergütungen sowie Patientenselbstbehalte.
Finanzierung
Das Gesundheitssystem in Norwegen wird größtenteils über den 1967 eingeführten nationalen Versicherungsfond finanziert. Arbeitnehmer und Freiberufler zahlen 7,8 Prozent ihres Brutto-Einkommens in den Fonds ein. Wer selbständig ist, muss maximal 10,7% seines Einkommens aufbringen. Die zweite Finanzierungsquelle sind Steuern, die von den Bezirken oder Gemeinden erhoben werden.
KLIMA und WETTER
Trotz der extrem nördlichen Lage ist das Klima auf dem norwegischen Festland verhältnismäßig mild. Bis in den hohen Norden sind die Küstengewässer zu jeder Jahreszeit eisfrei. Grund dafür sind warme Meeresströmungen des Golfstroms und die Passatwinde, die vom amerikanischen Kontinent aus über den Atlantik getrieben werden.
Die Temperaturen unterliegen, besonders in den nördlichsten Gebieten, teilweise erheblichen Schwankungen. Während der Wintermonate ist der größte Teil Norwegens mit Schnee bedeckt. Die Temperaturen können je nach Breitengrad auf bis zu -40 ºC sinken. In Küstengebieten, wo die Winter meistens eher mild sind, gibt es dafür deutlich mehr Niederschläge als im Rest des Landes. Die Stadt Bergen zählt zu den regenreichsten Städten in Europa.
Die Sommer hingegen sind sehr warm und freundlich und aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit angenehm zu ertragen. Temperaturen von bis zu 30 ºC sind dabei keine Seltenheit.
Temperaturrekord in Norwegen
Den Kälterekord hält der Ort Karasjok, wo am 1.11.1886 die Temperatur von -51,4°C gemessen wurde. Die höchste in Norwegen je gemessene Temperatur war 35,6°C in Nesbyen am 20.06.1970.
Einige Fakten zu Durchschnittstemperaturen und Tageslicht
Durchschnittstemperatur in Norwegen
(Erster Wert für Januar und zweiter Wert für Juli)
- Tromsø (Norden) -4,4°C / +12°C
- Trondheim (Mitte) -3°C / +15°C
- Oslo (Süden) -2.5°C / +16°C
Vergleichswert Berlin ?0,3 °C / +17,7 °C
Tageslicht in Norwegen
(Erster Wert für Januar und zweiter Wert für Juli)
- Tromsø (Norden) 0 Stunden / 24 Stunden
- Trondheim (Mitte) 5 Stunden / 20 Stunden
- Oslo (Süden) 6 Stunden / 19 Stunden
Vergleichswert Berlin ca. 8 Stunden / 16 Stunden
WIRTSCHAFT
Norwegen gehört zu den reichsten Ländern der Welt und ist nach Island das Land mit dem höchsten Lebensstandard. Seinen Reichtum verdankt das kleine Land vor allem den reichen Ölvorkommen, die Ende der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts entdeckt wurden.
Aber auch andere reichhaltige Ressourcen halfen Norwegen bei der Entwicklung. Vor allem der Fischfang ist ein Grundpfeiler seiner Wirtschaft.
Erdölindustrie und Erdgas
Norwegen ist in Europa zweitgrößter Ölproduzent und der viertgrößte Produzent von Erdgas. Norwegen ist der weltweit dreizehntgrößte Förderer von Erdöl. Jedoch wurde das Maximunm der geförderten Menge bereits im Jahr 2001 erreicht. Momentan liefert Norwegen ca. 3% der weltweiten geförderten Ölmenge. Norwegen sammelt einen großen Teil der Erlöse in einem Ölfonds, um auf die Zeit nach der Erdölförderung vorbereitet zu sein. Bislang wurden über 250 Milliarden Euro (2000 Mrd. NOK) im norwegischen Ölfonds angelegt.
Tourismus
Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für Norwegen. Aufgrund seiner vielfältigen Natur kommen Touristen das ganze Jahr über nach Norwegen. Deutschland stellt vor Schweden und Großbritannien die größte Besuchergruppe. Vor allem für Angler ist Norwegen ein wahres Paradies.
Fischfang
Norwegen ist eine der größten Fischereinationen in der Welt. Die am häufigsten gefangenen Fische sind Dorsch, Hering, Schellfisch, Makrele und Garnelen. Daneben hat sich in Norwegen in den vergangenen Jahren eine erfolgreiche Fischzucht (Aquakultur) etabliert. Vor allem Lachse gehören zu den norwegischen Exportschlagern. Insgesamt trägt der Fischfang rund 5% zum gesamten Außenhandel bei.
Schiffbau und Seeschifff
Norwegen ist die fünftgrößte Handelsflotte der Welt und die Schifffahrt besitzt eine jahrhundertlange Tradition. Die Schifffahrt stellt, gemessen am BIP-Anteil (BIP=Bruttoinlandsprodukt), den zweitgrößten Wirtschaftszweig Norwegens dar.
Holzindustrie
Der Umsatz in der Holzindustrie betrug im Jahr 2007 44,2 Mrd. NOK. Das macht 5,5% des gesamten industriellen Umsatzes aus. Rund 6.000 Menschen sind landesweit in der Holzindustrie beschäftigt.
Außenhandel
Norwegen besitzt einen Exportüberschuss. Die Ölindustrie ist dabei mit knapp 70% die Haupteinnahmequelle bei den Exporten. Am meisten importiert werden Maschinen und Fahrzeuge. Den größten Teil seines Außenhandels wickelt Norwegen mit der Europäischen Union ab.
MENTALITÄT
Wie kommen deutsche Auswanderer mit der Kultur und der Mentalität in Norwegen zurecht?
Das hängt von jedem selbst ab. Die Norweger sind aufgeschlossen, sehr gastfreundlich und sehr, sehr höflich. Sie lieben ihr Land, ihren König und viele sind sehr nationalbewusst. Die Höflichkeitsform, besonders das Wort "Danke" ist sehr ausgeprägt. Man bedankt sich für einfach für alles. Für den heutigen Tag, den Abend oder das Essen.
„Sie sind verschlossen, ja sogar bärbeissig, abweisend.“ In allen von mir konsultierten Reiseführer ist dieses Vorurteil zu lesen. In der Praxis kann es aber nicht bestätigt werden.
Wo immer wir auf unserer Reise Einheimische getroffen haben waren sie freundlich und sehr Hilfsbereit. Interessant ist, wie nahe die Mentalität der Norweger bei jener der Schweizer liegt: In aussenpolitischen Fragen wie dem EU-Beitritt sind genau die gleichen Argumente zu hören. Städter neigen zu einem Beitritt, die Landbevölkerung ist dagegen. Die Angst vor dem Verlust der eigenen Identität und Unabhängigkeit sind groß. Die Norwegischen Fischer etwa fürchten sich vor den Bestimmungen rund um die Fischerei und man glaubt auch, dass es die EU nur auf Norwegens Öl abgesehen hat. Der Vergleich Fischerei – Landwirtschaft und Öl – Banken drängt sich auf.
Gerne schauen die Norweger auf die glorreiche Wikingerzeit zurück, wenn auch mit einem ironischen Unterton („We raped whole Europe“). Sie sind direkt, aber nicht unsensibel, interessiert, aber nicht bohrend, freundlich, aber nicht anhänglich. Im Zentrum der meisten Gespräche liegen die grossen Errungenschaften und Freiheiten des Landes.
Quelle http://www.ruedt.ch/skandinavien/norweger.htm
Norwegen als Au Pair?
Generell ist das Leben in Norwegen sehr teuer, die meisten Lebensmittel kosten zwei- bis dreimal so viel wie in Deutschland, vor allem Obst, Gemüse und Fleisch. Der Standard bei Wohnungen ist hoch, die Preise leider auch, nur Strom ist erschwinglicher als hier.
Mit Englisch kommst Du überall durch - aber falls Du auf kleinere Kinder aufpassen musst, solltest Du zumindest etwas Grundwortschatz haben. Im Internet gibt es reichlich Sprachkurse, auch an vielen Volkshochschulen werden Kurse angeboten. Ich war mal ein Jahr in Schweden, die Sprachen ähneln sich und Du wirst Dich wundern, wie viel Du mit Deutsch und Englischkenntnissen zumindest lesen kannst. Die Aussprache und das Hörverständnis sind natürlich ein Kapitel für sich, da kommt es auf Dein Sprachgefühl und Deinen Willen zum Lernen an, wie lange es dauert.
Der Alltag der norwegischen Kinder ist ähnlich wie bei uns, allerdings sind sie meist länger in der Schule als hier. Früher wurde viel Sport gemacht und man war oft in der Natur unterwegs, aber inzwischen sind leider auch da Computer, Nintendo und Co wichtiger.
Religiosität ist eher selten, viele Norweger gehen gerade mal zu Weihnachten in die Kirche, da brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Natürlich gibt es - gerade im ländlichen Bereich - auch Leute, denen die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde sehr wichtig ist, aber Toleranz wird im allgemeinen groß geschrieben und es wird akzeptiert, wenn da nicht jeder mitmacht.
Norwegen hat im 2.Weltkrieg sehr unter der deutschen Besatzung gelitten und gerade bei alten Leuten kann es Dir immer noch passieren, dass Du etwas schief angesehen wirst. Aber für fast alle ist das Vergangenheit, den meisten Norwegern ist klar, dass es viele Ähnlichkeiten gibt und auch als Sprache holt Deutsch in den Schulen wieder auf, hat Französisch als 2. Fremdsprache eingeholt.
Es stimmt schon, die Norweger sind oft etwas reserviert, aber wenn man offen auf sie zugeht, gewillt ist, die Sprache zu lernen und aufgeschlossen gegenüber Land und Leuten ist, dann kommt es auch hier schnell zu Kontakten. In einem Sprachkurs wirst Du zwar andere Ausländer treffen, aber dann kann man schon mal zusammen die Stadt erkunden.